Wo gibt es, frag ich, ein Volk auf Erden, so
schlecht und nichtig, das nicht diese drei eigenen und gleichsam angeborenen Dinge
besäße wie das Land seiner Vorfahren, die herkömmlichen Bräuche und die eigene
Sprache? Zu allen Zeiten haben die Menschen ihre Muttersprache gesprochen und sich Mühe
gegeben, sie zu bewahren, zu bereichern, zu vervollkommnen und zu pflegen. Es gibt kein so
nichtiges Volk, keinen so nichtigen Krähwinkel der Erde, wo nicht die eigene Sprache
gesprochen würde...
Was wäre es denn für eine Merkwürdigkeit
unter den Lebewesen, wenn der Rabe sich einfallen ließe, wie eine Nachtigall zu singen,
die Nachtigall wie ein Rabe zu krähen, die Ziege wie ein Löwe zu brüllen oder der Löwe
wie eine Ziege zu meckern?
Die Völker leben nicht von der
Fruchtbarkeit des Bodens, nicht durch die Unterschiede der Trachten, nicht durch die
Schönheit des Landes, nicht durch die Uneinnehmbarkeit der Städte und Burgen, sondern
durch die Bewahrung und die Verwendung der eigenen Sprache, die die Gemeinsamkeit, die
Eintracht und die brüderliche Liebe erhält und beschützt. Die Sprache ist das
gemeinsame Band der Liebe, Mutter der Einheit, Vater der staatlichen Bürgerlichkeit,
Wächter des Staates.
Wird die Sprache vernichtet, so werden
Friede, Eintracht und das Wohl des Staates vernichtet.